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TSCHERNITZ
Wilsberg Überwachen und belohnen
Folge 71
Langsam wird es eine Tradition: Ausgerechnet die Krimireihe „Wilsberg“, deren Protagonisten
allesamt keine Eingeborenen des digitalen Zeitalters sind, setzt sich nun schon seit einigen Jahren immer
wieder
kritisch mit den
vermeintlichen
Segnungen
der Digitalisierung
auseinander.
„Überwachen und
belohnen“, der
71. Film über den
Privatdetektiv
aus Münster,
knüpft in
gewisser Weise an
die Episode
„Ins Gesicht
geschrieben“
(2019) an.
Ein
freiwilliges
Sozialkredit-
System wird
in Münster
eingeführt.
Die damit
einhergehende
Überwachung
ist den
wenigsten
ein Dorn im
Auge. Alle
machen mit,
nur
Wilsberg nicht. Bürgerinnen und Bürgern, die sich sozial verhalten, werden Punkte
gutgeschrieben, und sie genießen anhand ihres Punktestands zahlreiche Privilegien.
Als plötzlich der Prokurist der Sozialkredit-Firma tot aufgefunden wird, ist sich
Wilsberg sicher: Es war Mord. Das Opfer hat einen verschlüsselten USB-Stick
hinterlassen, den Wilsberg gemeinsam mit seiner Mandantin Christine Lau findet.
Anna Springer wird derweil suspendiert, denn ihr Punktestand ist katastrophal.
Dennoch gelingt es ihr, mit der Hilfe von Overbeck und Merle einen Teil der Daten
auf dem USB-Stick zu entschlüsseln.
Der Großkonzern unter Leitung von Juliane Hell sammelt seit Jahren belastendes
Material über wichtige Entscheidungsträger. Ebendiese wurden anscheinend unter
Druck gesetzt, um die Genehmigung zur Veröffentlichung der Sozialkredit-App zu
bekommen. In den Medien wird dennoch weiterhin nur einseitig über den Erfolg der
App berichtet. Was führt diese Firma im Schilde? Ekki ist begeistert, dass sein
gutes Verhalten endlich belohnt wird, und sträubt sich zunächst, Wilsberg zu
helfen. Zwar lässt er sich zu einem unbezahlten Praktikum bei der Sozialkredit-
Firma überreden, hofft aber, entlastendes Material statt Beweise für den Mord zu
finden. Alex, die bei dem Großkonzern als Anwältin arbeitet, ist alles andere als
erfreut über Ekkis Undercover-Ermittlungen im Auftrag von Wilsberg. Auch Security-
Chef Adam Schenk nimmt Ekki kritisch ins Visier.
Doch auch die Bürgerinitiative gegen das Sozialkreditsystem um Aktivist Bernd
Anger ist offenbar von einem Maulwurf unterwandert. Wilsberg sieht keine andere
Chance, als das gesamte Material schnellstmöglich zu veröffentlichen. Und prompt
gerät er in Gefahr. Sind die Daten auf dem Stick so gefährlich für die Firma, dass
die Verantwortlichen zur Vertuschung über Leichen gehen?