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23. Die letzte Fähre Folge 23 (90 Min.)
Bei einer Schießerei mit dem aus dem Gefängnis geflohenen Mörder Wigald Tomke (Milton Welsh) wird Hauke (Hinnerk Schönemann) lebensbedrohlich verletzt. Als er anschließend auf seinem Boot wieder zu sich kommt, wirkt zunächst alles wie immer. Doch schon bald bemerkt Hauke, dass die Welt, wie er sie ursprünglich kannte, völlig auf dem Kopf steht und er der Einzige ist, dem das aufzufallen scheint. Nur Wigald Tomke ist immer noch derselbe und ermordet einen beliebten Schwanitzer nach dem anderen. Aber wie kann das sein?! Die Antwort auf diese Frage liefert Hauke sein eigentlich längst verstorbener Freund Simon Rost (Rainer Furch): Hauke liegt in Wahrheit im Koma. Genau wie Wigald Tomke. Und der Kampf zwischen Tomke und ihm ist ein Kampf darum, wer von beiden wieder ins Leben zurückkehren darf … Konservative Fernsehzuschauer sollten sich diese schön schräge, unkonventionell erzählte Episode dennoch keinesfalls entgehen lassen. Der Parallelwelt-Switch funktioniert in „Die letzte Fähre“ völlig anders als beispielsweise in den philosophisch-bizarren Kopfgeburten einiger Tukur-„Tatorte“, allen voran „Murot und das Murmeltier“ oder „Wer bin ich?“. In diesem Schwanitzer Totentanz muss man das Gesehene nicht ständig mit der veränderten Wirklichkeit abgleichen und Übersetzungsarbeit leisten, die Energie und Konzentration kostet. Das macht diesen Film nicht nur sehr viel leichter zugänglich, sondern auch dessen Wechselbad der Gefühle besser goutierbar. Die seltsame Welt mag Distanz schaffen, andererseits ermöglicht es der Film, dass man trotzdem an den Bildern hängenbleibt. Die Wirkung dessen, was wir sehen, die Schusswechsel, die Spannung, die Geständnisse im Angesicht des Todes („Die Wahrheit ist…“) oder die Tragik sind stärker als das im Kopf abgespeicherte Wissen um die Geschichte der Zwischenwelt; sie wirken direkt, unmittelbar, emotional.
Nord bei Nordwest Die letzte Fähre