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Gesundheit. Herbert Köfer und sein Fit-Geheimnis
Webgestalter und Studio Videoweb Tschernitz / Niederlausitz

1. Gesundheit: Herbert Köfer und sein Fit-Geheimnis

Er sieht nicht nur blendend aus, Herbert Köfer steht bis heute auch regelmäßig auf der Bühne. Dabei feiert der Schauspieler am 17. Februar seinen 98. Geburtstag. Wie, bitte, macht er das? „Immer, wenn ich das gefragt werde, zuletzt im Pfefferberg Theater, wo mich das Publikum mit viel Applaus empfangen hat, sage ich: Das ist es, mein Publikum hält mich jung

2. Karriere: Herbert Köfer und wie alles begann

Begonnen hat seine außergewöhnliche Karriere in Berlin. Dabei sollte der junge Köfer eigentlich einmal den Verlag seiner Eltern übernehmen. „Aber ich habe festgestellt: Ich habe wirklich keine Begabung für Zahlen“, sagt er lachend. Also meldete er sich mit 16 Jahren heimlich auf der Schauspielschule an. „Nach Kriegsbeginn hat der Schuldirektor versucht, mich vor der Einberufung zu bewahren, indem er mich an die Landesbühnen nach Brieg vermittelte“, erinnert sich Herbert Köfer. Nach einem Jahr wollte er nach Chemnitz wechseln. Zwischen den Engagements besuchte er seine Eltern in Berlin. „Und einen Tag später lag die Einberufung im Briefkasten…“

3. Herbert Köfer und der zweite Weltkrieg

Über seine Kriegsjahre spricht Köfer nicht gern. Doch wie sein Vater, der oft von seinen Erfahrungen im Ersten Weltkrieg sprach, hat auch Herbert Köfer das Bedürfnis, junge Menschen aufzuklären und dafür zu sorgen, dass so etwas hier nie mehr passiert. Also teilt er doch eines seiner Erlebnisse: „Während des Vormarsches in Russland bat ich eines Tages bei Bauern auf dem Land um Wasser. Der alte Mann dort, er sprach Deutsch, ging weg und kam mit zwei Büchern in der Hand zurück. Und er sagte zu mir: ‚Ihr wollt Wasser. Wir geben es. Aber was macht Ihr?‘ Er hielt mir die Bücher hin. ‚Das hier, Goethe und Schiller, das ist Deutschland. Nicht dieser Krieg. Nicht das, was hier passiert.‘ Diesen Mann werde ich nie vergessen.“ Nach dem Krieg führte ihn sein Weg zurück nach Berlin. „Ich wollte endlich meine Eltern wiedersehen.“ Am Neuen Berliner Künstlertheater bekam er seinen ersten Vertrag. „Von da an ging es immer weiter: über die Volksbühne zum Deutschen Theater und von dort zur Einweihung des Deutschen Fernsehfunks.“

4. Herbert Köfer und die DDR

er Startschuss zu seiner langen Karriere, die bis heute mehr als 100 Filme und Fernsehserien umfasst sowie eine große Bandbreite an Bühnenstücken: von Shakespeare bis hin zu beliebten Komödien wie „Rentner haben niemals Zeit“ oder „Opa ist die beste Oma“. Fragt man den offiziell „ältesten noch aktiven Schauspieler der Welt“ nach den Höhepunkten seines Berufslebens, ist das für ihn nur schwer zu beantworten. „Beim Aufbau des Fernsehens mitarbeiten zu können, war sicher ein wichtiger Schritt“, resümiert Köfer. Als Volksschauspieler und Entertainer gewann er eine große Popularität. „Daneben habe ich aber auch ernste Rollen gespielt, zum Beispiel in ‚Nackt unter Wölfen‘ den Hauptsturmführer Kluttig, ein Film als Mahnmal gegen den Krieg. Aber auch in ‚Wolf unter Wölfen‘ neben Kollegen wie Inge Keller, Wolfgang Langhoff und Armin Mueller-Stahl zu spielen – all das gehört für mich zu den Höhepunkten. Und natürlich das Theater, dem ich nie untreu geworden bin.“

5. Herbert Köfer und die Wende

Dann kam die Wende. Keine leichte Zeit für die Stars der DDR. „Viele Kollegen waren plötzlich weg vom Fenster“, erinnert sich Köfer. „Ich gehörte noch zu den Glücklichen, die weiterhin Angebote bekamen. Doch auch wenn es nie mehr so wurde, wie es zu DDR-Zeiten war: Ich habe auch nach der Wende in vielen Filmen und Serien mitgespielt und in wunderbaren Stücken auf der Bühne gestanden. Und das ist Gott sei Dank bis heute so.“

6. Ehefrau(en), Familie, Kinder: Herbert Köfer und die Liebe

Auch die Familie spielt eine große Rolle in Herbert Köfers Leben. Das Verhältnis zu seinen Kindern ist bestens. „Wir sehen uns zwar nicht sehr häufig; die Entfernungen sind größer geworden und sie haben viel zu tun, sind viel unterwegs so wie ich selbst ja auch. Aber wenn wir uns sehen, ist es immer eine Freude.“ Seine dritte Ehefrau Heike, 59, ist seine große Liebe. „Die Frauen in meinem Leben sind, ohne dass ich das wollte, immer jünger geworden“, so Köfer verschmitzt. „Ich sage immer im Scherz: Noch einmal werde ich nicht heiraten. Ich habe Angst, dass ich die nächste Frau sonst morgens zur Schule bringen muss…!“ Tatsächlich kann sich der Schauspieler sein Leben ohne Heike nicht mehr vorstellen. „Heike ist mein Alles, mein Motor. Ohne sie bin ich aufgeschmissen. Sie hat alles im Griff, macht meine Termine, ist immer für mich da. Vielleicht bin ich durch mein Alter der Weisere – aber diese Weisheit lebt nur von ihr, von ihrer Liebe und ihrer Energie.“

7. Herbert Köfer und seine Wünsche

Beruflich hat Herbert Köfer vor allem noch einen Wunsch: einmal den „Hauptmann von Köpenick“ zu geben. „Aber ich pflege zu sagen: Die Rollen, die man gerne spielen würde, bleiben meist ein schöner Gedanke.“ Seinen Geburtstag feiert Köfer so, wie es sich für einen Vollblutschauspieler gehört: auf der Bühne. „Im Kabarett ‚Die Oderhähne‘ in Frankfurt/Oder präsentiere ich meine Biografie ‚Nie war es so verrückt wie immer‘, erzähle Anekdoten und Geschichten aus meinem Leben. Ich freue mich riesig, dass ich an meinem Geburtstag meine Gedanken und Erinnerungen mit dem Publikum teilen darf.““

8. Herbert Köfer und der Tod

Angst vor dem Tod hat Köfer nicht. „Hier und heute kann ich sagen: 98 Jahre – Mensch, das ist doch schon ein schönes Alter. Aber trotzdem gibt es so viel auf dieser Welt, was mich hält. Ich kann doch jetzt noch nicht Schluss machen: Meine Frau braucht mich, mein Hund braucht mich. Wenn andere am Geburtstag jammern: ‚Oh weh, schon wieder ein Jahr älter‘, sage ich: Ich bin glücklich darüber. Es ist schön, das Leben geht weiter!“

Herbert Köfer zum 100. Geburtstag

Wenn man so alt geworden ist wie ich, dann hat man kein Interesse daran, ständig über dieses Alter zu reden. Aber da ich nun sehr freundlich gefragt werde, kann ich sagen: Es gibt nur eine Möglichkeit, mit diesem Alter fertigzuwerden, nämlich überhaupt nicht daran zu denken, sondern einfach zu leben.
Herbert Köfert Herbert Köfert ist 100. Jahre alt